Dienstag; Sansepolcro: Zurück in die Vergangenheit

Vielleicht ein wenig früh aufgewacht, waren wir die ersten Gäste beim Frühstück. Sicher hätten wir noch gern unseren Aufenthalt in der gediegenen Atmosphäre des toskanischen Landsitzes fortgesetzt, aber wir wollten ja fliegen. So checken wir nach dem Frühstück aus und  lassen uns vom Gärtner Seni zum nahe gelegenen Flugfeld bringen. Seni interessiert sich sehr für die kleinen Flugzeuge und stellt uns viele fragen. Wir Checken gründlich und spannen auch noch mal die Riemen an meinem piccolo nach. Gottseidank hat Stefan die notwendigen Werkzeuge mitgenommen. Da sein Tank kleiner ist, füllen wir mit Hilfe einer Wasserflasche ein paar Liter um, sodass wir beide über die gleiche Reichweite verfügen.
Die Flugvorbereitung haben wir schon am Vorabend erledigt, so heben wir pünktlich um 8.44 ab Richtung Sansepolcro.
Der Flug ist angenehm und so ganz nach unserem Geschmack: tief, teilweise sehr tief geht es über die toskanischen Hügel, da die Dörfer  oben gebaut sind, eben auch über diese.
Nach knapp 150 km kommt der platz in Sicht und Stefan ruft Info auf der Platzfrequenz. Info antwortet prompt und gibt uns Piste „zero-due“.
Noch kurz vor der Landung überquert der Platzhalter Marcello schleichenden Schrittes die Piste, um uns zu begrüßen.
In italienisch und fortgeschrittener Gestensprache erklärt uns der immerhin 78-jährige die Anlage und zeigt uns unsere Zimmer in seinem Avioresort. Dort empfängt uns der morbide Charme der 30er Jahre, unzählige Fotos aus Marcellos Fliegerkarriere schmücken die Wände, im Salon steht ein Flügel. Auch ein Foto seines Sohnes mit Papst darf nicht fehlen.
Wir nutzen den Nachmittag für einen Besuch der Stadt und freuen uns beim Landebier über die italienische Atmosphäre.
Für Abends sind wir bei Marcello zum Essen geladen, es gibt -typisch italienisch -5 Gänge und jede menge Wein. Seine sympathische Frau hat sich für uns mächtig ins Zeug gelegt. Zuvor aber lässt sich unser Gastgeber aber nicht nehmen, mit uns zur Tankstelle zu fahren, als er von unserer „Benzin-Not“ erfährt. Er ist eben Pilot UND Italiener.

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