Samstag

Am heutigen Tag steht der Rückflug an. Noch einmal frühstücken, dann bringt uns Marco zu den Flugzeugen und verabschiedet uns herzlich. Viel zu checken gibt es ja nicht und so sind wir schon bald in der Luft. Nach dem Abheben geht es in einer weit gestreckten Rechtskurve über die Tabakfelder und die unzähligen Wasserwerfer zur Beregnung. Marco gehört hier alles, seine ganze Liebe scheint allerdings der Fliegerei und seinem Hotel zu gehören. Selbiges überfliegen wir, wackeln artig mit den Flächen zur Verabschiedung und Marco lässt sich tatsächlich im Funk hören. Das letzte Mal werden wir hier wohl nicht gewesen sein, so gut hat es uns gefallen.
Über Sansepolcro, wo wir vor ein paar Tagen waren, geht es weiter in die Berge. Die Luft ist noch ruhig, so müssen wir reichlich Benzinthermik nutzen. Das Gelände steigt steil an, die Berge werden schroff und felsig. Immerhin ist hier mancher Gipfel mehrere tausend Fuß hoch. Wo es geht umfliegen wir die Berge, die Flugroute verläuft ein ganzes Stück quer zu den Bergrücken, sodass es viel rauf und runter gehen muss. Nach er einer Zeit wird alles wieder etwas flacher, wir fliegen am Nordrand der Appeninen. Hier kann man thermisch bedingt so eine Art Delphinflug machen. Die Motoren laufen allerdings wenn auch meist im unteren Drehzahlbereich weiter, damit wir zügig Fahrt machen. Der Luftraumstruktur ist geschuldet, dass wir wieder einmal keinen direkten Kurs fliegen können. Den Abschluss bildet ein tiefer Anflug durch das breite und fast trockene Flussbett des Trebbia auf Piacenza, wo wir vor einigen Tagen Autos und Anhänger zurückgelassen haben. Alles finden wor wohlbehalten wieder. Die heutige Flugstrecke hat fast 300 km betragen. Dank des Delphinstils ist noch reichlich Benzin übrig, es hätte auch noch 100 km weiter gehen können. Nunmehr hat das Abenteuer Fliegen in Italien sein Ende gefunden, das Erlebnis Italien jedoch noch nicht. Wir rüsten die Flugzeuge bei 35 Grad in praller Sonne ab. Die Wärme sind wir ja jetzt gewohnt. Am Flugplatz indes ist keine Menschenseele mehr zu sehen, als wir abfahren wollen. Am gesicherten Flugplatztor scheitern wir jedoch zunächst, da man uns nicht den richtigen Schlüssel gegeben hat. Mit dem richtigen Werkzeug lässt sich aber auch dieses Problem lösen und die Autofahrt zurück in die Heimat kann beginnen.
Würden wir noch einmal mit dem Flugzeug in Italien fliegen wollen? Wir können die Frage nur mit einem eindeutigen Ja beantworten! Es hat sich als sehr positiv erwiesen, von einem zum anderen Tag entscheiden zu können, wo wir hinfliegen. Vorbuchungen sind dabei nicht notwendig. Man fliegt einfach ein. Die Italiener sind sehr gastfreundlich, Benzin, Essen und Unterbringung wurden immer gern bereitgestellt. Die Unterkünfte unterschiedlichster Art hatten alle Ihren Charme und waren durchweg sehr persönlich, das Essen insgesamt ein Traum!
Ja – wir würden gerne wieder kommen!

 

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