Samstag und Sonntag: Gewitter, ein schönes Fest und Abschied von Hilzingen

Samstag früh ist es zunächst klar aber es bilden sich schnell Quellwolken. Es ist schwül und offensichtlich, dass heute mit wärme Gewittern zu rechnen ist, auch wenn die Vorhersage das anders sieht.
Nach dem Frühstück breche ich auf Richtung Konstanz, denn ich will dort meinen Bruder treffen, der dort arbeitet. Der gemütliche, mitten in der Stadt liegende Verkehrslandeplatz, soll bald geschlossen werden. Nach dem Flug über den Bodensee.genau genommen den Untersee, melde ich mich beim Turm, der mir einen Motorgleitschirm in Platznähe und die Landerichtung meldet. Er bittet mich die Platzrunde genau einzuhalten weil es sonst wieder Beschwerden gebe, offenbar haben die Piloten und der Luftsportverein in Konstanz einen schweren Stand.
Als ich ca 3 Stunden später wieder abfliege sind am platz auch die Segelflieger aktiv, gerade wird ein Duo Diskus geschleppt – mit einem UL! Hat denen noch keiner gesagt, dass das nicht funktioniert?!?
Den Rückflug nach Hilzingen dehne ich etwas aus,weil ich gute Termin finde und den Motor abstellen kann.
Nach der Landung geht es dann los: auch Stefan ist gerade ausgestiegen und will anfangen abzubauen, da donnert es gewaltig. Sturmböen, Hagel und Blitze. Wir sitzen in unseren Hängern und fragen uns, wieviel unsere kleinen Flugzeuge Wohl aushalten, jederzeit bereit, loszusprinten um schlimmeres zu verhüten.
Das Gewitter und die Blitzeinschläge kann man sich auf www.kachelmannwetter.de auch nachträglich ansehen.
Die Piccolo halten erstaunlich viel aus. Ausser dass alles nass geworden ist, blieb alles heile. Die kräftige Sommersonne die kurz danach wieder durchbricht, beseitigt die letzten Spuren des Gewitters.
Ein Piccolist berichtet von klappern seines Auspuffs. Das Problem ist lokalisiert und der Rumpf wird in die Werkstatt geschoben, der Motor ausgebaut und gemeinsam das Problem beseitigt. Alle haben ihren Spaß bei dieser Teamarbeit. Kurz danach steht der Apparat wieder abflugbereit da.

Am Abend hat der Singener LSV für uns aufgetischt. Eine aufgeräumte und dekorierte Halle wird zum Festsaal. Durch die Zapfanlage f?ießen im Laufe des.Abends unzählige Liter.
Es wird viel erzählt und wir erhalten viele Tipps für die bevorstehende reise nach Italien. Die interessanteste Diskussion war aber, ob man mit einem piccolo einen Looping fliegen kann. Der Pilot mit dem klappernden Auspuff wurde bei diesem Thema verdächtig schweigsam…
Am nächsten morgen ist Abreise, es wird aber tatsächlich Mittag bis alle Hände geschüttelt und Adressen ausgetauscht sind.
Dann geht es im Konvoi vorbei am Vierwaldstätter See Richtung Gotthard. Im 17 km langen Tunnel frage ich Stefan über Funk nach der Aussentemperatur. 39 Grad!!! Später sehen wir, dass wir in Italien dauernd solche Temperaturen haben.

Der Aeroclub Piacenza liegt in der Poebene ein wenig versteckt inmitten von Wäldern und Getreidefeldern. Man hat uns bereits erwartet und zeigt uns wo alles ist. Wir bekommen den Schlüssel für das Clubhaus, offenbar sind die Leute hier von Natur aus sehr gastfreundlich. Obwohl es schon fast dunkel ist, herrschen immer noch über 30 Grad. Nachdem wir uns eingerichtet haben machen wir uns auf ins Dorf um Essen zu gehen. Die Tochter des Hauses empfiehlt wortreich etwas, was wir nicht kennen und das sich als sehr leckere Spezialität der Region erweist. Manchmal ist nicht alles Fremde schlecht!
Der leckere Rotwein und der anstrengende Tag sorgen für einen tiefen und viel zu langen Schlaf. Denn es wird am nächsten Morgen schon früh sehr heiß.

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